07.02.2007, 18:27
Er war einmal, vor langer, langer Zeit im kleinen homburger Ländchen ...
Eine unbescholtene Natur, friedliebende und langweilige Bürger und ein Brett, das hin und wieder dem ein oder anderen vor'm Kopf hing.
Wiehl, ein verschlafenes Städtchen am Rande der Nation ...
Wir schreiben Montag, den 29.01.2007 :
Eine mehr oder weniger unbekannte Nationalmannschaft quartiert sich im First-Hotel der Stadt ein, lässt sich von Hundertschaften begeisteter Fans und Kinder nicht irritieren und beginnt zu trainieren. Belagerungen auf den Strassen, platt gedrükte Nasen an den Scheiben und glückliche ausgelassene Menschen wie man sie hier lang nicht sah.
Aus dem handball-verrückten Gummersbach, ca. 10 Kilometer um die Ecke, tauchen Tag für Tag weitere Horden auf und heizen die Stimmung an ...
Wo man in den ersten Tagen noch ein Schwätzchen mit dem ein oder anderen Spieler halten konnte, ist nach dem Halbfinalsieg am Donnerstag an ein Durchkommen nicht mehr zu denken.
Sonntag, den 04.02.2007 ist dann schon Stunden vor der Abfahrt die gesamte Hauptstrasse gesperrt, Ballonfahrer haben ihre Körbe samt Gasbrenner hergekarrt und jagen Feuersäulen in den Himmel, Schornsteinfeger der Umgebung stehen bereit für Glück zu sorgen (pro Spieler ein ) im Kreisverkehr türmt sich eine Menschenpyramide auf dem Denkmal einer großen Fabrik und der Busfahrer hat Mühe, selbst im Schritttempo voran zu kommen.
Einige Stunden Ruhe, mit Zittern vor dem Fernseher und ab 18.30 beginnt ein Hupkonzert erster Güte dass den ganzen Abend über anhält. Bis Mitternacht harren Tausende vor den Hotal aus, bei Minusgraden, denn der Winter wollte es sich natürlich nicht nehmen lassen auch mit zu feiern.
Als dann um viertel vor zwölf ein Bus ins Stadtinnere einbiegt kennt die Menge kein Halten mehr. Feuerwerk erhellt den Himmel , Jubelrufe und Trommler bringen den nötigen Beat, die Menschen springen und gröhlen und die zwei einzelnen Personen, im leeren Inneren des fremden Busses, schnappen sich verzückt ihre Kameras und knipsen den wilden Menschenauflauf .... ja die zwei einzelnen Personen .... in dem fremden Bus, der überhaupt farblich ganz anders aussieht als der der frisch gebackenen Weltmeister ...
....
......
Es dauert eine Weile, bis die Leute unter großem Gelächter begreifen, dass es sich um einen falschen Alarm handelt ...
Aber dann, zehn Minuten später ist es endlich soweit. Der richige Weltmeisterbus erscheint, Trommelwirbel ertönt, die Spieler im Inneren trauen ihren Augen kaum, kamen sie doch gerade aus Köln, wo sie schon von knapp 30.000 Verrückten gefeiert wurden. Es dauert eine Stunde, die Jungs aus dem Bus ins Innere des Hotels zu bekommen, und das obgleich es sich um wenige Meter handel.Tänze auf der Strasse. Neben "humba humba humba tätäräää" ...., "wir wolln den Heiner sehn ... " oder "du hast die Haare schön ..." gibt es noch "Oh wie ist das schön ... " , "viva colonia..." und " So sehen Sieger aus ...." Gesänge aus aller Munde und die Spieler lassen sich nicht lange bitten, klettern aus einem der Hotelfenster auf ein Vordach und von dort auf einen der vielen Fernsehübertragungswagen, die mitten in der Menschenmenge stehen. Längst sind alle Absperrungen überrannt worden, Polizeioautos mit Deutschlandfahnen überdeckt, der Bürgermeister steht klein und verloren im Hoteleingang, §angst sprachlos ob der tobenden Menge und das Jungvolk lässt sich nicht langa auf sich warten und erobert einen zweiten Fernsehwagen.
Wiehl ist ausser Rand und Band.
"Wir wollen das Megaphon, wir wolln das Megaphon, wir wolln, wir woll, wir wolln das Megaphon ..." rufen einige Jugendliche später - da die Mannschaft jenes wieder mit ins Hotel nahm und als sie es dann wieder hatten : " Wir ham das Megaphon, wir ham das Megaphon ... "
Bis halb fünf dauert die Party ...
Es ist elf Uhr morgens, am nächsten Tag, als die Mannschaft offiziell auf dem Rathausbalkon verabschiedet wird - die Schulen sind geschlossen, in den Läden herrescht gähnende Leere, die meisten haben frei, halb Wiehl tummelt sich in den Strassen
und mehr als eine halbe Stunde Musik und Tanz ehe einige eine unbewachte Hintertür entdecken und das Rathaus zu stürmen beginnen. Kinder, Teenies und andere verrückte Fans drängen sich zwischen Fernsehteams und Spielern - Heiner Brand steht gemütlich am Tisch, trinkt mit anderen, schüttelt Hände und genießt sichtlich die Euphorie seiner Heimat.
Und um das ganze mit seinen Worten abzurunden : " Ich kenne ja die Oberberger Mentalität ... Ich erkenne euch nicht wieder !! "
Nur einer hatte es verpasst, Mimi Kraus, - er wachte irgendwann gegen elf Uhr auf, schaltete den Fernseher ein, sah seine Kollegen auf dem Balkon stehen und blieb kurzerhand im Bett liegen um den Tag gemütlich anzugehen ....
Und wer sich das mal als Video angucken möchte : http://www.oberbergtv.de/ (auf der Seite die Augen rechts^^)
Und ab jetzt lass ich euch für alle Zeiten mit Handball in Ruhe (....es sei denn wir werden Europameister und gewinnen die Olympiade :mg:)
*sich an den Tresen setzt und Achas neuestes Getränk bestellt*
Eine unbescholtene Natur, friedliebende und langweilige Bürger und ein Brett, das hin und wieder dem ein oder anderen vor'm Kopf hing.
Wiehl, ein verschlafenes Städtchen am Rande der Nation ...
Wir schreiben Montag, den 29.01.2007 :
Eine mehr oder weniger unbekannte Nationalmannschaft quartiert sich im First-Hotel der Stadt ein, lässt sich von Hundertschaften begeisteter Fans und Kinder nicht irritieren und beginnt zu trainieren. Belagerungen auf den Strassen, platt gedrükte Nasen an den Scheiben und glückliche ausgelassene Menschen wie man sie hier lang nicht sah.
Aus dem handball-verrückten Gummersbach, ca. 10 Kilometer um die Ecke, tauchen Tag für Tag weitere Horden auf und heizen die Stimmung an ...
Wo man in den ersten Tagen noch ein Schwätzchen mit dem ein oder anderen Spieler halten konnte, ist nach dem Halbfinalsieg am Donnerstag an ein Durchkommen nicht mehr zu denken.
Sonntag, den 04.02.2007 ist dann schon Stunden vor der Abfahrt die gesamte Hauptstrasse gesperrt, Ballonfahrer haben ihre Körbe samt Gasbrenner hergekarrt und jagen Feuersäulen in den Himmel, Schornsteinfeger der Umgebung stehen bereit für Glück zu sorgen (pro Spieler ein ) im Kreisverkehr türmt sich eine Menschenpyramide auf dem Denkmal einer großen Fabrik und der Busfahrer hat Mühe, selbst im Schritttempo voran zu kommen.
Einige Stunden Ruhe, mit Zittern vor dem Fernseher und ab 18.30 beginnt ein Hupkonzert erster Güte dass den ganzen Abend über anhält. Bis Mitternacht harren Tausende vor den Hotal aus, bei Minusgraden, denn der Winter wollte es sich natürlich nicht nehmen lassen auch mit zu feiern.
Als dann um viertel vor zwölf ein Bus ins Stadtinnere einbiegt kennt die Menge kein Halten mehr. Feuerwerk erhellt den Himmel , Jubelrufe und Trommler bringen den nötigen Beat, die Menschen springen und gröhlen und die zwei einzelnen Personen, im leeren Inneren des fremden Busses, schnappen sich verzückt ihre Kameras und knipsen den wilden Menschenauflauf .... ja die zwei einzelnen Personen .... in dem fremden Bus, der überhaupt farblich ganz anders aussieht als der der frisch gebackenen Weltmeister ...
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Es dauert eine Weile, bis die Leute unter großem Gelächter begreifen, dass es sich um einen falschen Alarm handelt ...
Aber dann, zehn Minuten später ist es endlich soweit. Der richige Weltmeisterbus erscheint, Trommelwirbel ertönt, die Spieler im Inneren trauen ihren Augen kaum, kamen sie doch gerade aus Köln, wo sie schon von knapp 30.000 Verrückten gefeiert wurden. Es dauert eine Stunde, die Jungs aus dem Bus ins Innere des Hotels zu bekommen, und das obgleich es sich um wenige Meter handel.Tänze auf der Strasse. Neben "humba humba humba tätäräää" ...., "wir wolln den Heiner sehn ... " oder "du hast die Haare schön ..." gibt es noch "Oh wie ist das schön ... " , "viva colonia..." und " So sehen Sieger aus ...." Gesänge aus aller Munde und die Spieler lassen sich nicht lange bitten, klettern aus einem der Hotelfenster auf ein Vordach und von dort auf einen der vielen Fernsehübertragungswagen, die mitten in der Menschenmenge stehen. Längst sind alle Absperrungen überrannt worden, Polizeioautos mit Deutschlandfahnen überdeckt, der Bürgermeister steht klein und verloren im Hoteleingang, §angst sprachlos ob der tobenden Menge und das Jungvolk lässt sich nicht langa auf sich warten und erobert einen zweiten Fernsehwagen.
Wiehl ist ausser Rand und Band.
"Wir wollen das Megaphon, wir wolln das Megaphon, wir wolln, wir woll, wir wolln das Megaphon ..." rufen einige Jugendliche später - da die Mannschaft jenes wieder mit ins Hotel nahm und als sie es dann wieder hatten : " Wir ham das Megaphon, wir ham das Megaphon ... "
Bis halb fünf dauert die Party ...
Es ist elf Uhr morgens, am nächsten Tag, als die Mannschaft offiziell auf dem Rathausbalkon verabschiedet wird - die Schulen sind geschlossen, in den Läden herrescht gähnende Leere, die meisten haben frei, halb Wiehl tummelt sich in den Strassen
und mehr als eine halbe Stunde Musik und Tanz ehe einige eine unbewachte Hintertür entdecken und das Rathaus zu stürmen beginnen. Kinder, Teenies und andere verrückte Fans drängen sich zwischen Fernsehteams und Spielern - Heiner Brand steht gemütlich am Tisch, trinkt mit anderen, schüttelt Hände und genießt sichtlich die Euphorie seiner Heimat.
Und um das ganze mit seinen Worten abzurunden : " Ich kenne ja die Oberberger Mentalität ... Ich erkenne euch nicht wieder !! "
Nur einer hatte es verpasst, Mimi Kraus, - er wachte irgendwann gegen elf Uhr auf, schaltete den Fernseher ein, sah seine Kollegen auf dem Balkon stehen und blieb kurzerhand im Bett liegen um den Tag gemütlich anzugehen ....
Und wer sich das mal als Video angucken möchte : http://www.oberbergtv.de/ (auf der Seite die Augen rechts^^)
Und ab jetzt lass ich euch für alle Zeiten mit Handball in Ruhe (....es sei denn wir werden Europameister und gewinnen die Olympiade :mg:)
*sich an den Tresen setzt und Achas neuestes Getränk bestellt*
Es gibt keinen ungenaueren Begriff als den, der den reflektierenden, analysierenden, vorausplanenden Menschen im vereinzelten Zustand oder als Gruppe erfassen, also benennen will; die vielbenutzten Wörter >der Interlektuelle< und >die Interlektuellen< sind vieldeutig geblieben und haben sich eindeutig nur als Schimpfwörter bewiesen. (Günter Grass)